Nach acht Jahren Zugehörigkeit zur 1. Bundesliga haben wir uns dazu entschlossen, unsere Bundesliga-Mannschaft für die kommende Saison 2024/2025 nicht mehr zu melden. Grund dafür sind signifikant fehlende finanzielle Mittel.
Im März 2016 haben wir uns nach einer Pause von gut 20 Jahren wieder für die 1. Squash Bundesliga gemeldet. Von Beginn an entwickelte sich das Team schrittweise zu einem der besten Teams Deutschlands. In der Saison 2019/2020 erkämpfte sich die Mannschaft um Spitzenspieler Baptiste Masotti (Frankreich, Nr. 13 der aktuelle WRL) erstmals die Endrundenteilnahme, welche dann jedoch auf Grund der Corona-Pandemie leider ausfallen musste. Dann war es in der Saison 22/23 endlich wieder so weit: Krefeld schaffte es erneut zur Endrunde und dies zudem vor heimischem Publikum in der Turnhalle Krefeld. Hier erkämpfte sich das Team das Halbfinale, wo sich die Mannschaft letztlich knapp gegen den neuen Deutschen Mannschaftsmeister Black & White Worms RC mit 1:3 geschlagen geben musste. Einer der Erfolgsfaktoren des Teams war sicherlich der starke Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft und infolgedessen die über die Jahre hinweg wenigen personellen Wechsel – der engste Kern spielte über alle acht Jahre zusammen. Alle Spieler verbesserten sich dabei individuell von Saison zu Saison und begeisterten so das fachkundige Publikum.
Nach dem großen Erfolg im letzten Jahr reichte es diese Saison nur noch für Platz fünf. Grund dafür war vor allem, dass bei diesem hohen Niveau die Budgets immer höher werden und uns hier ein wenig die Luft ausging. Eine mittlere fünfstelligen Summe, die acht Jahre lang nur von wenigen Schultern getragen wurde, ließ sich nicht mehr realisieren.
Am letzten Heimspieltag verkündete dann Michael Mühlbacher, Bundesliga-Manager und „Vater der Mannschaft“, mit Tränen in den Augen den Rückzug. Er behält die Zeit in positiver Erinnerung: „Ich hätte niemals gedacht, dass mir Sport passiv Spaß macht. Unser Bundesliga-Team hat mich acht Jahre lang eines Besseren belehrt. Aus vielen Individualisten ist es uns gelungen eine “Familie” zu formen. Stammgäste der Nordtribüne haben sich mit feuchten Augen von mir verabschiedet. Es scheint wir haben vieles richtig gemacht“. Diesen emotionalen Augenblick unterstrichen die Reden der Spieler. So beschrieb Baptiste Masotti (WR 13, FRA) nach seinem Spiel, dass es sich nach einem harten Tag auf der Tour immer angefühlt hat, als würde er nach Hause kommen. Balazs Farkas (WR 42, HUN) ergänzte, dass er immer ein Lächeln im Gesicht hatte, wenn er wusste, dass es wieder zu seiner zweiten Familie nach Krefeld ging. Max Baum hat seit 2019 fast jedes Spiel für Krefeld gemacht und regelmäßig in der Turnhalle trainiert: „Das war ein wichtiger Teil meines Lebens und der Zusammenhalt im Team war etwas Einmaliges in der Squash Bundesliga“.
Auch wenn das Projekt Bundesliga vorerst beendet wurde, so soll es nicht für immer sein. So bestätigt Philipp Kronen, 1. Vorsitzender des Vereins, „Wir sind immer interessiert, wieder in der 1. Bundesliga zu spielen. Schließlich ist die Bundesliga das Aushängeschild des Deutschen Squashsports und zieht ein großes Publikum in die Hallen. Aber es muss nachhaltig finanziert sein und es darf nicht nach einer Saison schon wieder neue Lücken im Etat geben. Vielleicht gibt es frischen Wind, auch in der Deutschen Squashszene, wenn 2028 Squash als Sportart in Los Angeles erstmalig olympisch sein wird.“
Vielen Dank an alle die Teil dieser Reise gewesen sind!
Wir sehen uns aber natürlich weiterhin bei allen anderen Spieltagen, beim Training in der Turnhalle, auf allen Kanälen und bald bei der Bundesliga Endrunde vom 1. bis 3. August in Krefeld!